Würde, Verantwortung und Solidarität in einer globalisierten Welt
Ein Seminar aus der Kategorie "Politik für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer" bzk-0106-254901.–05.12.2025
€ 75,00
offen
SBFG
Trotz weltweiter nationaler und internationaler Verbote arbeiten und leben heute 20 bis 40 Millionen Menschen in Sklaverei oder sklaverei- ähnlichen Bedingungen; 15.000 werden für Deutschland geschätzt. „Moderne Sklaverei“ kennt viele Praktiken, existiert in allen Regionen und ist ein wesentlicher Faktor in zahlreichen Wirtschaftssektoren. Sie ermöglicht ein Milliardengeschäft für die Arbeitgeber, Chic und Komfort zu irrealen Preisen für die Konsumierenden.
Den Volkswirtschaften hingegen entstehen durch unbezahlte Löhne, Steuern und Sozialabgaben große Schäden. Und für die Betroffenen bedeutet Menschenhandel Freiheitsberaubung und ein Verlust der Kontrolle über das eigene Leben, Armut, extreme physische Ausbeutung, Gesundheitsschäden, sozialen Tod, die Verletzung ihrer Würde, nicht selten auch die Erfahrung von Gewalt.
Während der Problematik auf internationaler Ebene zunehmend Rechnung getragen wird (EU-Menschenhandelsrichtlinie 2011, ILO-Zwangsarbeitsprotokoll 2014), ist sie in Deutschland, zumindest was die Umsetzung anbelangt, noch nicht wirklich angekommen. Zwar arbeiten einige Bundesländer bereits seit mehreren Jahren intensiv an der Vernetzung der beteiligten staatlichen, kommunalen, gewerkschaftlichen und zivilgesellschaftlichen Akteure, doch im Saarland wurden bislang noch keine unterstützenden Strukturen entwickelt.
Anhand ausgewählter Beispiele und unter Hinzuziehung von (lokalen, nationalen und internationalen) Experten wollen wir in dem Seminar zum einen globale Zusammenhänge und „unsere“ Verantwortung herausarbeiten, zum anderen der Frage nachgehen, welche Gegeninitiativen und Handlungsansätze es auf den verschiedenen Ebenen gibt und welche Beiträge wir als Einzelne sowie in gemeinschaftlichen Initiativen im betrieblichen Umfeld, als Gewerkschafter, Bürger und als Verbraucher zur Informationsverbreitung/Prävention, Bekämpfung des Menschenhandels und Unterstützung der Betroffenen leisten können.
Ganztagesseminar
Beginn: jeweils 9.00 Uhr, Ende: 17.00 Uhr